Der Chevrolet Lumina APV verlor Unmengen von ÖL. Am Ende verteilte sich das Öl sogar über die Heckscheibe.
Da sich auf der Ansaugbrücke schon Pfützen gebildetet hatten, ging es darum den kompletten oberen Motor neu abzudichten. Dieses Manual beschreibt den Vorgang.
Batterie abklemmen.
Luftfilterkasten entfernen
Heizungsrohr entfernen
Vorderen Ventildeckel entfernen
Servopumpe lösen aber nicht entfernen.
Die gelöste Pumpe kann man an die Seite legen.
Lichtmaschine entfernen
Lichtmaschinenhalterung entfernen, sonst bekommt man den hinteren Ventildeckel nicht heraus.
An der Schwungscheibe den oberen Todpunkt einstellen. Mit einem 15er Ringschlüssel solange drehen, bis die Markierung auf der Scheibe mit den Einstellzacken übereinstimmt.
Darauf achten, dass der Verteilerfinger auf den ersten Zylinder zeigt. Ansonsten erschwert das nachher das Einstellen der Ventile und der Zündung.
Anmerkung: Wichtig ist die Stellung des Rotors zum Verteilergehäuse, es kann sein daß der Rotor bei Stellung erster Zylinder nicht zum ersten Zylinder zeigt sondern in eine andere Richtung, entscheident ist die Stellung Rotor zu Gehäuse
Verteiler ausbauen
Spritleitungen und Unterdruckschläuche abstöpseln und das TBI ausbauen.
Wichtig!!!
Fotos von kniffligen Anschlüssen und Gegebenheiten machen, das erleichtert den späteren Zusammenbau.
Nun liegt die Ansaugbrücke jungfräulich dar. Das EGR kann übrigens dran bleiben.
Kühlwasser ablassen und alle Anschlüsse der Brücke lösen. Dann den hinteren Ventildeckel entfernen.
Anschließend die Brücke losschrauben und abheben.
Vorsicht beim Abklemmen der Heizungsleitung. Die Klammern zerbröseln leicht.
Da doch so einige Schrauben, Klämmerchen und andere Kleinteile zusammenkommen, empfiehlt es sich die Schrauben der einzelnen Komponenten getrennt zu lagern. Das erleichtert später das Suchen.
Ebenso ist es nützlich einen Pavillon aufzustellen, wenn man nicht bei jedem Schauer eine Pause machen will.
Nun liegt der Valley offen. Man sieht deutlich, dass die Dichtung einmal vor und einmal hinter den Stößelstangen her geht. Also müssen die Stößelstangen (Pushrods) ebenfalls raus.
Dazu die Kipphebel lösen und zur Seite drehen. Nun kann man die Stößelstangen herausziehen.
Wichtig!!!
Die Stößelstangen sollten nachher wieder an der selben Stelle sitzen, daher ist es sinnvoll die Stangen in der Reihenfolge des Ausbaus in eine Kiste o.Ä. zu legen.
Dichtungen entfernen und Klebereste beseitigen. Das geht ganz gut mit Kaltreiniger und so einem Schaber aus dem Baumarkt.
Wichtig!!!
Klebereste müssen auch aus dem Valley gepiddelt werden. Das Zeugs ist sehr hartnäckig und kann sich in dünnen Kanälen festsetzen.
Das Dichtungsset von Fel-Pro enthält die beiden Dichtungen (LH für Left Hand), eine Tube Spezialsilikon und einen neuen Dichtungsgummi für den Verteiler. Bei manchen Serien ist ein Kanal (der zum EGR) etwas kleiner als bei den Vorhandenen. Das macht nichts, einfach einbauen. Dichtungen einsetzen und Stellen um die Wasserkanäle mit dem beiliegenden Silikon dünn bestreichen. Jetzt die Stößelstangen einsetzen und leicht festziehen.
Nun wenden wir und kurz der Ansaugbrücke zu. Im laufe der Jahre hat sich in der Brücke jede Menge Dreck angehäuft. Jetzt ist eine gute Gelegenheit das Dingen mal sauber zu machen. Auf dem Foto sieht man schon einige Kokelreste im EGR-Kanal, Öl, Schmodder und ähnliche Verunreinigungen. Mit Kaltreiniger lässt sich der Ölschmodder gut entfernen, bei Kokelresten hilft nur ein Schraubenzieher. Auch die Bohrungen müssen gereinigt werden.
Im nächsten Arbeitsschritt die Ventile einstellen. Jetzt lassen sich schön die
Einlass- und Auslassventile indentifizieren und man kann wunderbar die Hydrostößel sehen.
Ventile einstellen
hört sich kompliziert an, ist es aber nicht.
Erinnert Ihr euch noch?
Am Anfang haben wir den OT an der Schwungscheibe eingestellt damit der Verteilerfinger auf den 1. Zylinder zeigt. Diese Einstellung wird nun wichtig.
Also den Verteiler einsetzen und den Finger (natürlich den Verteilerfinger und nicht den Zeigefinger) in diese Stellung bringen.
Jetzt kann man die Einlassventile des 1., 5. und 6. Zylinders einstellen. Das bedeutet den Kipphebel soweit festschrauben, dass sich die Stößelstange gerade noch mit den Fingern drehen lässt. Dann nochmals 1,5 Umdrehungen weiter drehen. Jetzt die Auslassventile des 1., 2. und 3. Zylinders. Dann die Schwungscheibe weiter drehen, bis der Verteilerfinger auf den 4. Zylinder zeigt, also um 180°.
Jetzt die Einlassventile des 2., 3. und 4. Zylinders einstellen und die Auslassventile des 4., 5., und 6. Zylinders. Dann die Kurbelwelle wieder weiter drehen, bis der Verteilerfinger wieder auf den 1. Zylinder zeigt. Den Verteiler wieder herausnehmen, sonst geht die Brücke nicht rein.
Nun geht es wieder in den Motorraum.
Für die beiden schmalen Seiten im Valley gibt es keine Dichtung mehr, die werden mit einer ca. 5mmm dicken Wurst aus dem beiliegenden Silikon verklebt.
Achtet auf peinliche Sauberkeit! Kaltreiniger,Verdünnung oder andere Lösemittel sind Pflicht.
Nun die Brücke platzieren und montieren. Da aus den Bohrungen gern Öl austritt die Schrauben mit Hylomar bestreichen und in die Bohrung einführen.
Sind alle Schrauben gesetzt, diese schon mal von innen nach außen handfest ziehen.
Dann mit einem Drehmomentschlüssel von innen nach außen mit 18 NM anziehen und im zweiten Gang mit 26 NM nachziehen. Nach ein paar Stunden, wenn sich die neue Dichtung gesetzt hat, nochmals mit 26 NM nachziehen. Damit wäre die Ansaugbrücke fertig montiert.
Doch halt! Da sind ja noch so viele Teile übrig! Was machen wir denn damit?
Dann montieren wir nun die Ventildeckel. Als erstes die alte Dichtung entfernen und alle Rückstände beseitigen. Anschließend mit Kaltreiniger säubern. Die Andruckflächen des Zylinderkopfs ebenfalls säubern. Kontaktflächen des Deckels mit Hylomar bestreichen.
Nun die Dichtung vorsichtig über die Stehbolzen ziehen. Hier ist Vorsicht geboten, der Kork zerbröselt gerne.
Jetzt den Deckel aufsetzen und gleichmäßig fest ziehen.
Wenn man schon mal in der Gegend des hinteren Motorbereiches ist, kann man gleich einige andere Dinge erledigen, wie z.B. die Zündkerzen hinten wechseln. So bequem wie jetzt kommt man später nicht mehr dahin. Jetzt die beiden hinteren Anschlüsse an der Ansaugbrücke befestigen.
Die TBI erst mal schön sauber machen. Womit? Natürlich mit Kaltreiniger.
Neue Fußdichtung rein und dann montieren.
Unterdruckschläuche und Kabel anschließen. Gut dass wir anfangs Fotos von schwer zu merkenden Dingen wie z.B. der Kabelbelegung gemacht haben.
Weiter geht es mit der Montage der Lichtmaschine und der Servopumpe und das Einsetzen des Verteilers. Natürlich muss man hier wieder darauf achten, dass der Verteilerfinger auf den 1. Zylinder zeigt.
Idealerweise macht man vor dem Ausbau eine Markierung auf Verteiler und der Brücke um am Ende den Zündzeitpunkt einzustellen. Ist alles soweit montiert Kühlwasser wieder auffüllen und das Batteriekabel anschließen. Empfehlenswert nach der ganzen Aktion ist ein Ölwechsel. Man weiß ja nie wie viel Wasser ins Öl gelaufen ist.
Für die Richtigkeit der Angaben und Schäden übernehme ich keine Haftung. Ihr repariert auf eigene Gefahr.
Viel Spass beim Schrauben.
Gruß
Lummi